Menorca mit Kindern

„Hola!“, ein freundliches Lächeln von allen Seiten! Die Einwohner und Einwohnerinnen Menorcas präsentieren sich uns als stets freundliche und gut gelaunte Menschen. Wir fühlen uns auf der Insel von Anfang an wohl. Eine klassische Campingdestination ist Menorca aber nicht. Die Anfahrt mit der Fähre ist kostenintensiv und die Größe der Insel mit rund 700km² überschaubar.

Campen auf Menorca

Auf der Insel befinden sich zwei Campingplätze, Camping S’Atalia und Camping Son Bou.

Wir entscheiden uns für den Platz Camping Son Bou. Unsere MitcamperInnen sind SpanierInnen, ItalienerInnen sowie Franzosen und Französinnen. Die Parzellen sind überschaubar und aufgrund der zahlreichen schattenspendenden Bäume eher für kleinere Wohnmobile, Kastenwägen oder Zelte geeignet. Mobilheime sowie Mietzelte stehen in den unterschiedlichsten Ausführungen zur Verfügung.

Es ist September und der Campingplatz ist extrem ruhig, außer zum Wochenende, da füllt er sich. Das Wetter ist herrlich und der Pool erfrischend. Die Sanitäranlagen sind zentral gelegen und sehr sauber. Um den Campingplatz zu erreichen bzw. zu verlassen, ist ein Fahrzeug nötig. Der Platz grenzt direkt an eine Landstraße ohne Gehsteig, Busstation gibt es keine. Außerdem macht es Sinn, vorher den Lebensmittelvorrat aufzufüllen. Es befindet sich zwar ein Supermarkt auf dem Platz, das Angebot ist aber überschaubar.

Für Kinder gibt es einen Pool, einen Spielplatz, Tischtennistische und eine Kinderanimation.

Der Strand von Son Bou

Die Zehen im Sand und das Leben ist in Ordnung. So geht es uns jedes Mal, wenn wir am Strand sind. Der Strand von Son Bou ist ein Sand-Eldorado. Drei Kilometer feinster Sand und wunderbar klares Wasser, Rettungsschwimmer achten auf die Badegäste. Das Wasser ist selbst im September noch herrlich warm. Campingplatz und Strand sind 3,5km voneinander entfernt.

Die Strände von Menorca sind alle öffentlich. Somit hat man die Qual der Wahl, denn ein Strandabschnitt ist schöner als der andere.

Die Stadt Mahon

Staunend stehen wir am Hafen und betrachten die Yachten, die hier vor Anker liegen. Das Metall glänzt in der Sonne und das Weiß der Boote strahlt um die Wette. Mahon, die Hauptstadt Menorcas, besitzt den größten Naturhafen Europas. Dementsprechend viele Wasserfahrzeuge haben hier Platz. Wir bewundern die Segelboote, erfreuen uns an den Namen der kleineren Boote, bestaunen die sehr teuer aussehenden Yachten und marschieren an einem riesigen Kreuzfahrtschiff vorbei. In die Altstadt geht es weg vom Hafen bergauf. Praktischerweise gibt es einen Aufzug. Wir entscheiden uns für die bequeme Variante und stehen im Nu mitten im Getümmel. Die Altstadt ist nicht sehr groß. Wir lassen uns einfach treiben. Es ist viel los, doch es scheinen alle aufeinander zu achten. Autofahrer, Lieferanten, Touristen und Einheimische sind entspannt mit- und nebeneinander unterwegs.

Reine Touristenläden lassen wir beiseite, liebäugeln aber mit den typischen Sandalen. Sie sind angeblich extrem bequem und einmal getragen, werden nur noch diese angezogen.

Die Architektur der Häuser ist vom englischen Kolonialstil beeinflusst. Im Gegensatz zur Stadt Ciutadella, die sich am anderen Ende der Insel befindet. Ihr wird ein spanisches Flair nachgesagt. Wer den orientalischen Einfluss bevorzugt, ist in Binibeca am besten aufgehoben.

Unterwegs auf der Insel

Corona ist noch nicht ganz vorbei und so heißt es beim Betreten des Buses Maske aufsetzen. Praktischerweise bekommen wir direkt beim Busfahrer die Fahrkarten und schon geht die Fahrt los. Die Buslinien erstrecken sich über die gesamte Insel, die Kosten sind moderat und die Busse sauber. Die Abstände der Fahrzeiten sind aber mitunter recht groß und wer die Linie wechseln möchte, muss daher etwas Zeit mitbringen.

Der Zoo

Ein tiefes Grunzen, dann ein helles. So geht es hin und her. Ein großes, schwarzes Schwein liegt tief entspannt in der Sonne. Um es herum tänzelt seine Miniversion, die offenbar nichts von einem Schläfchen hält und eifrig in der Erde wühlt. Im Zoo von Menorca sind heimische Tierarten untergebracht. Doch nicht nur diese finden hier ein Zuhause, sondern auch gerettete Tiere, die aus illegalem Tierhandel oder Zirkussen stammen. Und so wohnt eine Python neben einem Blauzungenskink.

Die Python ist eine hübsche Dame. Sie wurde in einem Park gefunden. Der Besitzer des Blauzungenskinks konnte sich hingegen nicht mehr um den kleinen Kerl kümmern. In einem Teich dösen Krokodile und in einem anderen Bereich des Zoos versucht eine Gans einen Besucher ins Bein zu zwicken. Zum Glück nicht umgekehrt!

Das Areal ist äußerst liebevoll angelegt und wir genießen die Zeit vor Ort. Der Eintrittspreis ist nicht billig, aber wohl nötig, da der Park privat, ohne staatliche Unterstützung, finanziert wird.

An heißen Tagen empfiehlt es sich Badekleidung für die Kinder einzupacken. Ein tierischer Wasserspielplatz erfrischt Groß und Klein.

Öffentlich ist der Zoo leider nicht erreichbar.

Dies & Das

  • Fischgerichte stehen hoch im Kurs, allerdings ist leider auch hier eine Überfischung bemerkbar.
  • Käseherstellung hat Tradition auf Menorca. In manchen Käsereien werden Führungen angeboten.
  • Der höchste Berg, der Monte Toro bzw. El Toro, ist 357m hoch.
  • Der Cami de Cavalls (Fernwanderweg) führt in der Nähe der Küste um die gesamte Insel herum.

Fazit

Für uns ist Menorca eine großartige Urlaubsdestination, um den Sommer noch etwas zu verlängern. Das Klima – wir hatten durchschnittlich 25 Grad -, viel Sonnenschein, klares Meereswasser und freundliche Menschen begeistern uns. Wir kommen wieder!

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