FKK Camping mit Kindern

Hast du dir schon einmal überlegt mit deiner Familie einen FKK Campingplatz aufzusuchen? Oder bist du vielleicht begeisterter Nackt-Camper und möchtest wissen, was ich zu dieser Art des Urlaubs sage? Dann lade ich dich herzlich ein mit mir dieses Nischenthema zu erkunden!

Was bedeutet FKK?

Fangen wir mit der Begriffserklärung an. FKK ist die Abkürzung von Freikörperkultur. Ein etwas sperriger Begriff, der ganz simpel erklärt, die Natürlichkeit der Nacktheit in den Vordergrund stellt. Es geht um die Verbundenheit zur Natur und zum eigenen Körper und nicht um Sexualität.

FKK-Bereiche fallen ganz unterschiedlich aus. Es können einzelne Strandabschnitte ausgewiesen sein, es kann aber auch der komplette Campingplatz ein FKK-Platz sein. In diesem Fall ist es erlaubt, sich – je nach individueller Hausordnung – am gesamten Platz ohne Kleidung aufzuhalten. Meistens ziehen Gäste aus hygienischen Gründen in der Rezeption, im Supermarkt und im Restaurant Kleidung an, auf allgemeine Sitzflächen werden Handtücher gelegt.

Häufig gestellte Fragen zum Thema FKK-Camping

Muss ich immer nackt sein?

Das kommt auf die Hausordnung an. Meistens ist es am Strand oder an den Pools verpflichtend. Kinder und Jugendliche sind von dieser Regelung oft ausgenommen. In speziellen Bereichen wie Restaurants, Supermarkt, Rezeption ist Kleidung hingegen Pflicht.

Dürfen Kinder und Jugendliche Kleidung tragen?

Wie schon erwähnt, wird auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen großen Wert gelegt. Niemand soll sich unwohl fühlen und daher gelten für junge Menschen besondere Regelungen.

Ist eine Mitgliedschaft verpflichtend?

Manche Plätze verlangen eine sogenannte INF/DFK-Lizenz, andere wiederum nicht.

Darf fotografiert oder gefilmt werden?

Fotografieren und Filmen ist auf FKK-Campingplätzen strengstens untersagt und kann zum Ausschluss führen.

Welche Vorteile hat FKK?

Nackt unterwegs zu sein, hat viele Vorteile:

  • es ist völlig wurscht, wie alt oder ausgebleicht der Bikini oder die Badehose ist; es sieht ihn eh niemand -> Statussymbole fallen weg; nackt sind irgendwie alle gleich
  • nackt zu sein, erhöht das eigene Körperbewusstsein und Selbstvertrauen; wer völlig sorglos nackt durch die Gegend läuft, hat auch angezogen nicht so schnell das Gefühl, angebliche Problemzonen verbergen zu müssen
  • Kinder lernen einen natürlichen Umgang mit Nacktheit
  • Kinder sehen die Vielfalt an Körpern; nicht nur jene der eigenen Familie oder Schönheitsideale in den Medien
  • weniger Gepäck im Campingfahrzeug
  • eine nahtlose Bräune, wenn das Wetter mitspielt

Welche Nachteile hat FKK?

Gerade für FKK-Neulinge hat die ungewohnte Nacktheit Nachteile:

  • FKK kann zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig sein
  • Camping-Neulinge sind oft erstaunt, über die geringe Privatsphäre; die Nacktheit kann dieses Gefühl natürlich noch verstärken
  • die Sonne kommt plötzlich auch an Stellen, die zuvor meist bedeckt waren; da ist Vorsicht geboten
  • der Körper ist Schmutz und Insekten schutzloser ausgeliefert

Ist FKK-Camping für Kinder sicher?

Menschen, die für sich die Freikörperkultur entdeckt haben, sind im Normalfall sehr respektvoll ihren Mitcampern gegenüber. Starrende Blicke, Grenzüberschreitungen oder gar Kameras sind ein absolutes No-Go. Verstöße gegen die Hausordnung werden im besten Fall sofort geahndet. Dennoch kann – so wie auf allen Plätzen – nie eine Garantie für ein perfektes Verhalten der Mitcamper gewährleistet werden.

Was also tun?

  • Kinder und Jugendliche ernst nehmen, wenn sie sich unwohl fühlen – > FKK wird niemanden aufgezwungen
  • unangebrachtes Verhalten von Mitcampern ansprechen – > es gibt klare Regeln, die für alle einzuhalten sind
  • auf Sonnenschutz achten; UV-Kleidung geht bei starker Sonneneinstrahlung vor
  • inoffizielle FKK Strände meiden
  • auf das Bauchgefühl hören; wenn einem etwas komisch vorkommt, dann ist es das wahrscheinlich auch; lieber Platz wechseln

Meine persönliche Erfahrung mit FKK

Meine eigene Erfahrung mit FKK liegt schon sehr lange zurück. Ich war selbst noch ein Kind, kann mich aber gut erinnern. Meine Familie kam etwas unvermutet zu einem FKK Campingplatz. Der eigentlich gewählte Platz war schon ausgebucht und da wir nicht mehr weiterfahren wollten, entschieden wir uns spontan den benachbarten FKK-Platz auszuprobieren. Der erste Tag war etwas eigenartig und ungewohnt. Die Ungezwungenheit der Mitcamper hat aber sehr geholfen und schon bald war es völlig natürlich ohne nassem Badegewand herumzulaufen. Es war ein schöner Urlaub und ich habe mich absolut wohl gefühlt.

Mit meiner eigenen Familie hat sich bisher nicht die Gelegenheit ergeben bzw. haben wir es noch nie in Betracht gezogen. In den heißen Monaten reisen wir lieber in den Norden. Da kann es zwar auch ganz schön warm werden, aber meistens trage ich einen Mix aus kurzer und langer Kleidung. Da würde ein FKK Platz nicht viel Sinn machen. Aber wer weiß, was noch kommt.

5 Top FKK-Campingplätze in Europa

Laut camping.info gibt es in Europa über 300 FKK-Campingplätze. Die meisten befinden sich in Frankreich, Kroatien, Spanien, Deutschland und Österreich.

Naturist Park Koversada in Kroatien

Dieser Platz gehört zu den ältesten FKK Campingplätzen in Kroatien und ist daher perfekt auf diese Art des Urlaubs eingespielt. Er liegt direkt am Meer. Ich habe bereits den Textilteil des Platzes besucht. Meine Erfahrungen kannst du hier nachlesen.

FKK Camping Müllerhof in Österreich

Direkt am Keutschachersee gelegen bietet der Platz ein Kinderprogramm und viele Möglichkeiten die Natur kennen zu lernen.

El Templo del Sol in Spanien

Dieser Campingplatz liegt in Katalanien. Es gibt Schwimmbäder, Programm für die Kinder und zahlreiche Sportmöglichkeiten.

NaturistenCamp Sonnensee in Deutschland

Der Platz wird von einem Verein geleitet und ist auf sportliche Familien spezialisiert. Hunde sind nicht erlaubt.

Domaine de Belezy in Frankreich

Der Campingplatz liegt mitten in der Provence. Den Gästen werden Abendveranstaltungen, Workshops und Sportmöglichkeiten geboten.

Mein persönliches Fazit zum FKK Camping

Ich finde, dass FKK Campingplätze die Vielfalt an Campingmöglichkeiten bereichern. Jeder kann, keiner muss, so soll es sein. Auch, wenn das Nacktherumspazieren in der Öffentlichkeit nicht jedermanns Sache ist, dürfen wir alle lernen, uns wohl in unserer Haut zu fühlen.

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