Unglück am Eis

„Schau mal, Clara, wie herrlich ich auf den Wasserpfützen rutschen kann. Sie sind komplett zugefroren. Das ist fast wie Eislaufen, nur mit Straßenschuhen.“

   „Hui, ich komme.“ Clara macht es ihrer jüngeren Schwester nach. Ausgelassen sausen die beiden über den gefrorenen Campingplatzweg. Manchmal knackt das Eis ganz laut und bricht ein. Dann sammeln Emilia und Clara die Eisplatten und werfen sie auf den Boden bis sie in tausend kleine Teile zerspringen.

Eine gefrorene Pfütze und zwei Schneeflocken

 „Ihr habt es aber lustig!“ Eine ältere Dame bleibt neben den beiden Mädchen stehen. „Als ich ein Kind war, habe ich das auch geliebt. Jetzt ist es mir aber schon zu gefährlich. In meinem Alter möchte ich nicht mehr Hinfallen.“ Sie verweilt noch ein bisschen und schaut Clara und Emilia zu. Dann geht sie langsam weiter. In der Hand trägt sie eine große Tasche, die ziemlich schwer aussieht.

   „Bumm!“ Ein lautes Geräusch lässt Clara und Emilia in der Bewegung stoppen. Sie schauen sich um. Die nette Dame sitzt mitten am Boden. Ihre Tasche liegt neben ihr und heraus kullern zahlreiche Lebensmittel.

   „Oh nein! Wir müssen ihr helfen!“ Schnell laufen die beiden zu der gestürzten Frau. „Geht es Ihnen gut?“ Die Dame verzieht ihr Gesicht. „Jetzt bin ich doch prompt auf dem Eis ausgerutscht. Mein linker Knöchel tut furchtbar weh.“ Vorsichtig dreht sie ihren Fuß nach links und nach rechts. „Ich glaube, ich habe ihn mir verknackst.“ Missmutig seufzt sie. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich alleine aufstehen kann. Könnt ihr mir behilflich sein?“

   Emilia und Clara lassen sich nicht lange bitten. Sie packen die Dame unter ihren Armen und gemeinsam schaffen sie es, ihr auf die Beine zu helfen. „Das ist schon mal besser.“ Behutsam belastet sie ihre linke Fußsohle. „Ich fürchte aber, dass ich eure Begleitung noch bis zum Wohnwagen brauche.“

   „Kein Problem. Ich stütze Sie.“ Clara bleibt an ihrer linken Seite. Emilia schnappt sich die Tasche und sammelt die Einkäufe ein. In Windeseile hat sie die Bananen hineingestopft, die herumkugelnden Äpfel aufgeklaubt und das Päckchen mit den Nüssen am Wegesrand entdeckt. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg.

Die Dame seufzt: „Der Sturz kommt mir sehr ungelegen. Ich war gerade im Supermarkt vom Campingplatz und habe noch ein paar Zutaten für mein Bananenbrot besorgt. Mein Mann und ich haben uns einen Backofen für den Wohnwagen gekauft und ich möchte ihn heute ausprobieren. Habt ihr auch einen Backofen?“

   Clara schüttelt den Kopf. „Nein. Papa hätte gerne einen, aber Mama und er sind sich nicht einig, wo er im Wohnmobil stehen soll und ob sie ihn auch so oft nutzen würden, dass er sich auszahlt.“ Plaudernd begleiten die beiden die Dame zu ihrem Wohnwagen.

Wohnwagen im Schnee

  

Als sie den Wohnwagen erreichen, öffnet sich die Türe und ein Mann kommt heraus. „Ingrid, was machst du denn für Sachen?“ Er lächelt die beiden Schwestern an. „Ich bin Ernst, Ingrids Ehemann. Danke, dass ihr mir Ingrid wohlbehalten wieder gebracht habt!“

   Emilia übergibt Ernst die Einkaufstasche und Clara tritt ein Stück zur Seite, damit Ernst seiner Frau die Treppe in den Wohnwagen hineinhelfen kann.

   Dankbar dreht sich Ingrid zu den beiden um. „Vielen, vielen Dank für eure Hilfe! Ohne euch würde ich noch immer auf dem eisigen Boden sitzen!“

   „Gerne geschehen.“ Clara und Emilia machen sich auf den Heimweg zu ihrem Wohnmobil. Natürlich nicht, ohne auf diversen zugefrorenen Pfützen kleine Pirouetten zu drehen.

Am Abend klopft es an der Wohnmobiltür. Als Clara öffnet, steht Ernst davor. „Guten Abend. Ingrid wollte sich noch einmal bei euch für eure Hilfe bedanken. Sie hat mir ein Stück vom Bananenbrot für euch mitgegeben.“

   Clara strahlt. „Das ist aber nett! Geht es ihrem Fuß wieder besser?“

   Ernst nickt. „Ja, zum Glück war er offenbar nur beleidigt. Lasst euch das Brot gut schmecken!“

   Das lassen sich die beiden nicht zweimal sagen!

Möchtest du auch Ingrids Bananenbrot probieren?

   Hier ist das Rezept:

Töpfe, Topflappen befinden sich im Kreis. In der Mitte steht Bananenbrot Rezept

Du brauchst:

Eine Rührschüssel mit einem Handmixer3 reife, zerdrückte Bananen

Eine Rührschüssel mit einem Handmixer1 Apfel

Eine Rührschüssel mit einem Handmixer300g Dinkelmehl

Eine Rührschüssel mit einem Handmixer1 Ei

Eine Rührschüssel mit einem Handmixer1 TL Ahornsirup

Eine Rührschüssel mit einem Handmixer3 TL Backpulver

Eine Rührschüssel mit einem Handmixer4 EL Öl

Eine Rührschüssel mit einem Handmixerzerhackte Schokolade, je nach Geschmack

Eine Rührschüssel mit einem Handmixer1/2 Teelöffel Salz

Eine Rührschüssel mit einem Handmixer1 EL geriebene Nüsse

Eine Rührschüssel mit einem Handmixeretwas weiche Butter zum Einfetten

So gelingts:

  1. Schalte den Backofen auf 180 Grad, Ober- und Unterhitze, ein.
  2. Vermische Mehl und Backpulver.
  3. Verrühre mit einem Handmixer alle Zutaten in einer Schüssel.
  4. Pinsle die Kastenform mit Butter ein und fülle den Teig in die Form.
  5. Backe den Teig bei 180 Grad für ungefähr 45 Minuten.

Guten Appetit!

Hast du Lust auf ein spannendes Rätsel passend zur Geschichte? Oder möchtest du dir die Geschichte ausdrucken?

Hier bekommst du sie in dein Postfach:

Nachdem du deine Mailadresse bestätigt hast, erhältst du den Link zum Download sowie unseren regelmäßigen Newsletter.

Eine weitere Winter Campinggeschichte von Clara und Emilia findest du hier.

Das Originalrezept hat Ingrid auf Claudis Blog Meine Stube entdeckt. Allerdings hat sie es noch ein bisschen abgeändert.

Bilder wurden mit Canva erstellt.

Schreibe einen Kommentar