Campingurlaub ist nicht gleich Campingurlaub – ein Preisvergleich

Immer wieder taucht von Bekannten oder interessierten Leuten die Frage auf, womit sie bei einem Campingurlaub finanziell rechnen müssen. Das ist nicht leicht zu beantworten, denn den typischen Campingurlaub gibt es nicht. Camper lieben es individuell: Angefangen von den Campingplätzen an sich, der Anreise, der Art der Unterkunft, und noch vielem mehr. Daher sind konkrete Angaben beziehungsweise Zahlen schwierig zu geben.

Wir wollen dennoch versuchen, einen groben Richtwert zu nennen. Für unseren Vergleich fährt Familie Freudig im Sommer zwei Wochen auf Urlaub. Familie Freudig besteht aus Papa Moritz, Mama Inge, der zehnjährigen Sophie und der sechsjährigen Philippa. Die vier freuen sich schon auf ihren ersten Campingurlaub. Aber zuerst möchten die Eltern wissen, wieviel dieser Sommerurlaub kosten würde und wie stark sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Unterkünften finanziell auswirken. Familie Freudig wohnt in Wien und besitzt weder ein Wohnmobil noch einen Wohnwagen.

Die erste Urlaubswoche

Um die Anreise kurz zu halten, hat sich Mama Inge einen Campingplatz in der Nähe von Wien ausgesucht. Sie liebäugelt mit dem Donaupark Campingplatz in Tulln. Dieser ist größenmäßig überschaubar und liegt direkt neben dem Erholungspark Aubad sowie am Donauradweg. Gemeinsam mit Papa Moritz sieht sie sich die Website an. Folgende Informationen* machen sie ausfindig:

Das kostet ein Stellplatz

Es macht preislich keinen Unterschied, ob sie mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen anreisen:
Für einen Stellplatz bezahlen sie in der Hauptsaison einen Preis von 16€. Zusätzlich verlangt der Campingplatz eine Gebühr von 10€ pro Erwachsenen und 6€ pro Kind. Für die Erwachsenen kommt noch eine Ortstaxe von 1,60€ dazu und für die gesamte Familie eine Strompauschale von 5€. All diese Beträge fallen pro Nacht an. Familie Freudig möchte am Samstag anreisen und genau eine Woche bis Samstag bleiben, also 7 Nächte.

Das ergibt nun folgendes:
Stellplatz 16€
Familie 32€
Ortstaxe 3,20€
Strom 5€
Das macht zusammen 56,20€ für eine Nacht und daher kostet die Woche 393,40€.

Das kostet ein Mobilheim

Zum Vergleich sieht sich Familie Freudig nun die Preise für eine Mietunterkunft an.
Die Unterkunft kostet in der Hauptsaison 130€ pro Nacht, der Strom beläuft sich auf 7€. Die Kosten für die Familie und die Ortstaxe sind mit den bereits genannten Zusatzkosten für einen Stellplatz ident. Diese Kosten belaufen sich wieder pro Nacht. Zusätzlich kommt noch eine einmalige Endreinigung von 45€ und Kosten für die Bettwäsche bzw. Handtücher von 6€ pro Person hinzu. Das ergibt folgendes:

Miete 130€
Familie 32€
Ortstaxe 3,20€
Strom 7€
Diesmal sind wir bei 172,20€. Auch diesen Betrag nehmen wir mal 7. Das ergibt 1205,40€. Dazu kommen noch die beiden einmaligen Posten und wir sind bei 1274,4€.

Unser Resümee für eine Woche am Platz in Tulln:
Wohnwagen/Wohnmobil: 393,40€
Mobilheim: 1274,40€

Nachdem Familie Freudig aber kein eigenes Campingfahrzeug zur Verfügung hat kommen noch Mietkosten für Wohnmobil bzw. Wohnwagen hinzu.

Das kosten Mietfahrzeuge

Wir haben ein paar Plattformen verglichen und nehmen einen Durchschnittspreis von 160€ pro Nacht für das Mieten eines Wohnmobils. Für unsere Familie Freudig kommen daher noch 1120€ für die Wohnmobilmiete hinzu, wenn wir von 7 Nächten ausgehen. Allerdings darf man das Abholen und Einräumen eines Wohnmobils nicht unterschätzen und daher ist ein zusätzlicher Tag manchmal sinnvoll. Wie schon erwähnt, handelt es sich bei unserem angenommenen Wert um einen Richtwert. Die konkreten Preise hängen stark vom Modell und der Ausstattung ab. Der Einfachheit halber gehen wir in unserem Beispiel davon aus, dass das Wohnmobil bereits mit Geschirr, Campingmöbel, etc. ausgestattet und auch die Endreinigung inkludiert ist.

Entscheidet sich Familie Freudig für einen Wohnwagen, dann muss sie mit folgenden Kosten rechnen:
Die Miete eines Wohnwagens kommt auf ca. 100€ pro Nacht. Das variiert auch wieder stark. Manchmal ist die Ausstattung wie Campinggeschirr und Endreinigung dabei, manchmal kostet jeder Campingstuhl extra. Wenn wir davon ausgehen, dass bei 100€ alles inkludiert ist, ergibt es eine Endsumme von 700€.

Das Ergebnis unseres Vergleichs:
Ein Mobilheim für eine Woche kommt auf 1274,40€.
Ein Stellplatz mit einem gemieteten Wohnmobil auf 1513,40€.
Ein Stellplatz mit einem gemieteten Wohnwagen auf 1093,40€.

Der Urlaub geht weiter

Nach einer Woche in Niederösterreich, geht es für Familie Freudig weiter nach Tirol. Sie wollen für eine Woche am Natterer See im Ferienparadies bleiben.
Das bedeutet für die Eltern folgende Kosten*:
Für das Mobilheim bezahlen sie zu viert durchschnittlich 250€ pro Nacht. Zusätzlich kommt wieder die Kurtaxe dazu. Diesmal 2€ pro Erwachsenen. Strom, Gas und Umweltbeitrag sind inkludiert. Die Endreinigung schlägt sich mit 60€ zu Buche.

Das ergibt folgendes für 7 Nächte:
Miete 1750€
Kurtaxe 28€
Endreinigung 60€

Macht alles zusammen: 1838€

Wenn die vier mit ihrem Wohnwagen nach Tirol weiterfahren, kostet ihnen der Urlaub folgendes:
Für den Stellplatz entscheiden sie sich für die Kategorie Komfortplatz. Dieser Platz kostet 26,50€ pro Nacht. Zusätzlich kommt die Gebühr für die beiden Erwachsenen mit 14,50€ pro Person und die Gebühr für die Kinder mit 10€ pro Kind dazu. Strom von 5kwh/Nacht ist inkludiert. Darüber hinaus kostet Strom 0,90kwh.Außerdem gibt es eine Kurtaxe mit 2€ pro Erwachsenen und der Umweltbeitrag von 3,50€ pro Nacht kommen noch dazu. Das macht folgendes:

Stellplatz 185,50€
Familie 343€
Kurtaxe 28€ und Umweltbeitrag 24,5€
Der Stellplatz kostet also insgesamt 581€.

Nachdem Familie Freudig zusätzlich auch die Mietkosten für Wohnmobil und Wohnwagen zu tragen hat, kommen noch einmal 700€ Wohnwagenmiete oder 1120€ Wohnmobilmiete hinzu.
Das führt zu folgendem Vergleich:
Mobilheim: 1838€
Wohnmobil: 1701€
Wohnwagen: 1281€

Die Kosten für den kompletten Urlaub

Moritz und Inge überschlagen nun, was ihnen die zwei Wochen Campingurlaub kosten würden.

Fahren sie mit dem PKW und reservieren sie sich ein Mobilheim, dann kostet der Sommerurlaub rund 3100€.
Mieten sie sich hingegen einen Wohnwagen, dann müssen sie ca. 2370€ bezahlen. Fahren sie mit dem geliehenen Wohnmobil kostet der Urlaub ungefähr 3210€.

Weitere Kosten, die wir nicht einbezogen haben, da sie sehr individuell sind:
Kosten für die Benutzung der Waschmaschine (falls vor Ort möglich), Lebensmittel, Restaurantbesuche, Ausflüge, Spritpreise (hängen von Beladung und Fahrweise ab), etc.

Was meinst du? Kann man einen Urlaub rein an der Kostenkalkulation entscheiden?
Wozu wird sich Familie Freudig wohl entschließen?

Falls du Tipps zur Finanzierung eines Campingurlaubs haben möchtest, schau dir gerne unser Video dazu an! Liebäugelst du mit einem eigenen Wohnwagen? In diesem Artikel erzählt Sereina von ihren persönlichen Kriterien zum Wohnwagenkauf. Möchtest du hingegen wissen, was alles zu einer Grundausstattung gehört und mit welchem Budget du rechnen muss, dann schau hier hinein.

*Angaben sind der jeweiligen Website entnommen und ohne Gewähr, die beiden genannten Campingplätze sind zufällig gewählt worden

Bildquelle: Canva

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