Ein gefährliches Versteck

Clara zieht sich schnell ihre dicken Schihandschuhe aus und legt sie neben sich auf die Sitzbank. Sie schlüpft aus ihren Straßenschuhen. Gut, dass der Campingplatz einen Schischuhraum hat. Mit Grauen denkt Clara an den ersten Tag, als Emilia und sie noch nicht wussten, dass es einen beheizten Raum für die schifahrenden Gäste gibt. Sie stellten die Schischuhe am Nachmittag neben das Wohnmobil und in der Früh waren sie eiskalt. Claras Zehen waren selbst noch in der Gondel halb gefroren, so kalt waren die Schuhe. Jetzt aber sind sie herrlich warm. Schnell schlüpft Clara hinein und verschließt sie.

Auf einer Bank befinden sich ein Schihelm und Schihandschuhe. Darunter stehen Schischuhe.

Ihre Schwester Emilia hingegen wandert suchend herum. Langsam wird es eng in dem kleinen Raum. Immer mehr Gäste ziehen sich ihre Schischuhe an. Alle wollen mit dem Schibus vom Campingplatz zur Liftstation gebracht werden und mit den ersten Gondeln auf den Berg fahren. Emilia klettert über herumstehende Straßenschuhe und schaut unter Holzbänke. „Wo habe ich gestern bloß meine Schuhe hingestellt?“ Da fällt es ihr wieder ein. „Ich bin ja neben Mia gesessen. Das war gleich bei der Tür.“ Und siehe da. Dort stehen sie!

   Die meisten Leute haben bereits den Schuhtrockenraum verlassen und warten auf den Schibus. Auch Clara ist fertig und wird ungeduldig. „Emilia beeil dich. Der Bus kommt gleich. Ich möchte ihn nicht versäumen. Sonst müssen wir eine halbe Stunde auf den nächsten warten!“

   „Ich beeile mich ja schon. Warte ruhig draußen auf mich. Ich komme gleich nach.“ Nun ist Emilia alleine im Raum. Es ist angenehm ruhig. Schnell schlüpft sie aus den Straßenschuhen und steigt in die warmen, trockenen Schischuhe. Die Straßenschuhe stellt sie unter die Bank. Fertig.

   „Miau!“ Emilia hält inne. War da ein Geräusch? Sie lauscht. Alles bleibt still. Sie zieht sich die Schihandschuhe an und marschiert zur Türe. „Miau!“ Da war es wieder.

   In diesem Moment öffnet sich die Türe und Clara steht im Türrahmen. „Emilia, der Bus fährt vor. Komm endlich.“

   Emilia schüttelt den Kopf. „Ich kann nicht.“

   Verblüfft starrt Clara sie an. „Was heißt du kannst nicht?“

   „Ich höre ein Geräusch!“

   „Häh? Welches Geräusch? Da ist doch nichts.“

   „Miau!“ Ungläubig schaut Clara Emilia an.

   „Sag ich doch.“

   Aufgeregt sieht sich Clara um. „Das hört sich ja wie eine Katze an. Wir müssen sie finden!“

   Die beiden Mädchen suchen unter den Bänken, hinter den Schischuhen und zwischen den Straßenschuhen. Keine Katze zu sehen. Ratlos zuckt Clara mit den Schultern. „Wo kann sie nur sein?“

Drei gelbe Fragezeichen

   „Miau!“ Da war es wieder! „Ich glaube, es kommt von dort drüben.“ Emilia zeigt in ein dunkles Eck. Dort steht eine Kiste mit Fundstücken. Schnell öffnet Clara den Deckel. Die Schwestern beugen sich über die Kiste und siehe da: Mitten zwischen blauen, gelben, grünen Schihandschuhen, bunten Socken und langen Schals sitzt eine kleine schwarze Katze. Mit großen dunklen Augen schaut sie die Menschenkinder an.

   Emilia legt ihre Hände um den Katzenbauch und hebt sie vorsichtig heraus. „Na, du kleines Ding. Wie bist du denn hier hereingekommen?“

   Vorsichtig streicht ihr Clara über das Fell. „Das ist doch Nala! Die neue Katze vom Campingplatz-Besitzer!“

   Wohlig kuschelt sich Nala in Emilias Arme. „Komm kleines Kätzchen, bringen wir dich zur Rezeption!“

   Gemeinsam stapfen die beiden zur Anmeldung. Als sie die Türe öffnen, steht dort bereits der Campingplatz-Besitzer Josef. Er strahlt, als er seine Katze sieht. „Wo habt ihr denn unsere Nala gefunden? Ich suche sie schon überall.“

   Schnell erzählen die beiden von Nalas Abenteuer. Gespannt hört Josef zu und übernimmt glücklich seine Katze. „Wisst ihr was? Der nächste Schibus fährt gleich, Wenn ihr vom Schifahren zurückkommt, lade ich euch im Campingrestaurant auf eine heiße Schokolade ein. Was haltet ihr davon?“

2 Tassen mit Kakao, Sahne und Zuckerstangen.

„Au ja!“ Begeistert verabschieden sie sich von Josef und Nala und marschieren zum Bus. Jetzt kann der Schitag beginnen!

  

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Eine weitere Winter Campinggeschichte von Emilia und Clara findest du hier.

Bilder wurden mit Canva erstellt.

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