Zugegeben: Wir sind nicht die großen Städtebesichtiger. Natur, Wasser und Ruhe entspricht eher unserem Naturell. Doch es gibt ein paar Städte, die auch wir sehen bzw. unseren Kindern zeigen wollen. Venedig gehört definitiv dazu. Da wir aber keine Lust haben, bei großer Hitze uns mit Menschenmassen durch die engen Gassen zu schieben, ist die Wahl der Reisezeit schnell getroffen: In den Osterferien ist es soweit.
Nachdem aber natürlich jede Familie andere Vorlieben hat, haben wir für dich die Vorteile der verschiedenen Jahreszeiten aufgelistet:
Die beste Reisezeit für Familien mit Kindern
Venedig ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Das sind die jeweiligen Vorteile:
Frühlingsfrische in Venedig
Wie schon erwähnt, ist der Frühling unsere bevorzugte Reisezeit. Das hat folgende Gründe:
- weniger Touristen
- angenehm milde Temperaturen
- es blüht und grünt um Venedig herum
- gute Möglichkeit zum Fotografieren, da keine anderen Menschen im Bild sind
- Besichtigen der Sehenswürdigkeiten ohne längerem Anstehen
Sommerferien in Venedig
Der Sommer in Venedig bietet ein besonderes Flair:
- mit der Gondel durch die Kanäle fahren und sich dabei die Sonne ins Gesicht scheinen lassen
- spielen am Hausstrand von Venedig
- zahlreiche Veranstaltungen wie das traditionelle Feuerwerk Festa del Redentore
Herbstnebel in Venedig
Herbst und Frühling haben Ähnlichkeiten:
- Temperaturen sind noch angenehm
- viele Touristen verlassen wieder die Stadt
- die Natur verändert sich, ist farbenfroh
Winterzauber in Venedig
Wer etwas Außergewöhnliches sucht, ist bei einer Besichtigung von Venedig im Winter richtig:
- Venedig festlich geschmückt
- Weihnachtsmarktbesuch in Venedig
- der Karneval von Venedig ist ein unvergleichliches Spektakel
Im Jahr 2024 testet die Stadtverwaltung von Venedig an 29 Tagen eine Eintrittsgebühr für Besucherinnen und Besucher. Von 25.April bis 5.Mai sowie an den nachfolgenden Wochenenden bis Mitte Juli wird ein Tagesbesuch des antiken Stadtteils für Personen ab 14 Jahren 5€ kosten.
Ohne Stress nach Venedig: Tipps für einen angenehmen Urlaub
Die Planung
Wir haben uns dafür entschieden, die Osterferien auf einem Campingplatz zu verbringen und von dort einen Tagesausflug nach Venedig zu machen. Daher planen wir primär unsere Anreise auf den Campingplatz. Vom Campingplatz geht es dann äußerst unproblematisch mit dem Bus und Schiff nach Venedig.
Wer auch noch die umliegenden Inseln kennen lernen möchte und zahlreiche Sehenswürdigkeiten von innen besichtigen will, sollte aber etwas mehr Zeit einplanen.
Venedig ist eine wunderbare Stadt und es macht gar nichts, wenn man völlig unvorbereitet kommt und sich einfach treiben lässt. Wir lieben aber Reiseführer. Falls es dir ähnlich geht, hier wirst du fündig (hierbei handelt es sich um einen Affiliate Link – wenn du darüber bestellst, erhalte ich eine kleine Provision):
Reiseführer VenedigDie Reservierung
In den letzten Jahren war es in den Osterferien kein Problem spontan einen freien Platz am Campingplatz zu bekommen. Mittlerweile sind um diese Jahreszeit deutlich mehr Camper unterwegs. Wenn du daher fixe Ab- und Anreisezeiten hast, die du aufgrund von Schule und Beruf einhalten musst, würde ich vorab reservieren.
Die Anreise
Schauen wir uns an, wo Venedig überhaupt liegt: Von Villach sind es rund 250km bis Venedig, von Innsbruck 380km. Die Anreise dauert daher ein bisschen. Um dir die lange Fahrt zu erleichtern, haben wir dir unsere beliebten Snacks für unterwegs zusammengestellt und ausführlich über Beschäftigungsmöglichkeiten unterwegs berichtet.
Die Top 5 Campingplätze in der Nähe von Venedig
An Campingplätzen mangelt es in dieser Region nicht. Wir stellen dir 5 großartige Plätze vor, die sich für eine Stadtbesichtigung eignen:
- Camping Pra‘ delle Torri: Dieser Campingplatz bietet seinen Gästen einen Wasserpark mit zahlreichen Rutschen, Spielplätze, Sportplätze, viele Aktivitäten und einen Sandstrand vor der Türe. Ausflüge nach Venedig können direkt am Platz gebucht werden.
- Union Lido: Kinder können im Kids Club aktiv sein, zwischen zwei Wasserparks wählen, am Spielplatz spielen oder den Vergnügungspark (kostenpflichtig) besuchen. Ausflüge nach Venedig können am Platz gebucht werden.
- Camping Ca’Pasquali Village: BesucherInnen werden eine Poollandschaft mit Rutschen, Kinderanimation, Spielplätze sowie direkter Zugang zum Sandstrand geboten. Die Bushaltestelle für eine Fahrt nach Venedig befindet sich nur wenige Meter vom Campingplatz entfernt.
- Camping Mira Mare: Dieser Campingplatz verfügt über einen Pool, Spielebereiche für Kinder sowie einen Fahrradverleih. Zur Schiffsanlegestelle nach Venedig geht es mit dem angebotenen Shuttlebus.
- Camping Village Mediterraneo: Seit 2020 befindet sich auf dem Campingplatz ein Wasserpark mit 7 Becken. Für Kinder gibt es einen Kids Club, Spielplätze, ein Animationsprogramm am Abend sowie den Sandstrand direkt beim Platz. Ein Bus fährt vom Campingplatz zur Schiffsanlegestelle nach Venedig.
Stellplätze in der Nähe von Venedig
Stellplätze haben natürlich den großen Vorteil, dass sie sich preislich in einem ganz anderen Segment bewegen als Campingplätze. Wir schätzen sie auch sehr, wenn wir auf der Durchreise sind und nur eine Übernachtungsmöglichkeit suchen.
Nachdem sich aber in der Nähe von Venedig absolut großartige Familiencampingplätze befinden und die Stellplätze unserer Meinung nach von der Atmosphäre her eher an Parkplätze erinnern, bevorzugen wir mit Kindern eindeutig die Campingplätze. Der Vollständigkeit halber führen wir hier aber auch ein paar Stellplätze und und wer weiß: Vielleicht kennst du ja den ein oder anderen Geheimtipp. Dann lass es uns wissen!
- San Guiliano Venice: Von dort geht es mit dem Bus in 10 Minuten nach Venedig.
- Parkplatz Tronchetto: Dieser Übernachtungsplatz wird über einen Parkschein-Automat bezahlt.
- Parking Campers
- Venice Utility Park
- Parking P3 Spiaggia in Punta Sabbioni
Mit Kindern Venedig erkunden
Endlich ist es soweit. Wir fahren mit dem Bus, der praktischerweise in der Nähe vom Campingplatz hält, bis nach Punta Sabbioni. Dort wechseln wir auf unser Schiff und schon sind wir auf dem Weg nach Venedig.
Mein Herz hüpft als ich die ersten Gebäude von Venedig sehe, so schön ist der Anblick. Bedächtig nähern wir uns der Lagunenstadt. Als wir anlegen, geht es ganz schnell. Wir verlassen das Schiff und stehen mitten am Markusplatz. Erinnerungen an meine eigene Kindheit werden wach. Allerdings mit einem großen Unterschied: Mittlerweile ist es verboten die Tauben zu füttern und rund um den Markusplatz darf (außerhalb der Lokale) auch nicht gegessen werden.
Ab nun heißt es viel spazieren und viel schauen. Venedig ist mit seinen Kanälen, den Holzpfählen, den Gondeln, den kleinen und großen Brücken so außergewöhnlich, dass für uns die Besichtigung der bekanntesten Sehenswürdigkeiten gar nicht wichtig ist. Wer allerdings den Dogenpalast oder den Markusdom auch von innen sehen möchte, ist gut beraten, die Tickets vorab online zu kaufen.
Unterwegs in Venedig
Wir spazieren immer der Nase nach. Manchmal heißt es umdrehen, weil der Weg plötzlich am Wasser endet. Manchmal haben wir das Gefühl, wir laufen im Kreis.
Achtung bei bewegungsfreudigen Kleinkindern: Oft trennt kein Geländer den Weg vom Wasser. Oder es ist so großzügig, dass kleine Menschen problemlos hindurchschlüpfen können.
Immer wieder mal passieren wir eine der zahlreichen Brücken. Daher ist ein Kinderwagen in Venedig eher eine Herausforderung als eine Hilfe und Babys wohl besser in Tragen – sofern sie diese wollen – aufgehoben. Eine Brücke ist ganz besonders. Sie ist die letzte Brücke, die gänzlich ohne Geländer auskommt.
Irgendwann werden die großen und die kleinen Füße müde. Wir nehmen in einem der zahlreichen Boote Platz und setzen unsere Besichtigung vom Wasser aus fort. Wer es ein bisschen nobler haben möchte, vergönnt sich eine Gondelfahrt. Ein spannendes Detail: Die Gondel hat 6 Zacken und jede Zacke steht für einen Stadtteil von Venedig. Der entgegengesetzte Zacken symbolisiert jene Insel, die Venedig gegenüber liegt.
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Die Insel Murano
Bevor es wieder nach Hause geht, wollen wir der Insel Murano einen Besuch abstatten. Die Fahrt zur Insel dauert nur kurz und funktioniert wunderbar mit den erwähnten Wasserbussen. Die Insel Murano ist bekannt für ihre Glaskunst. Glasgeschäft an Glasgeschäft reihen sich aneinander. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wir entdecken Schmuck aus Glas, herzige Tiere und tausend anderer entzückender Souvenirs. Doch wir bestaunen nicht nur die fertigen Erzeugnisse. In einer Glasbläserei wird uns gezeigt, wie aus dem flüssigen Glas ein wundervolles Produkt wird.
Die Insel Burano
Wer es gerne farbenfroh mag, findet bestimmt Gefallen an der Insel Burano. Sie ist etwas weiter von Venedig entfernt als Murano. Burano steht für bunte, farbenprächtige Häuser. Der Ursprung ist nicht ganz klar. Eine Theorie besagt, dass jede Familie eine andere Farbe wählte, da Nachnamen früher nicht verbreitet waren. Eine andere Theorie erklärt die bunten Häuser damit, dass sie den Fischern als Orientierung bei Nebel dienten. Außerdem ist Burano für Spitze bekannt. Spitzenklöpplerinnen zeigen im Spitzen-Museum ihr Handwerk.
Essen und Trinken in Venedig
Wir haben uns entschieden, unser eigenes Mittagessen mitzubringen, um nicht auf Lokalsuche gehen zu müssen, wenn der große Hunger kommt. Ein paar unkomplizierte Ideen dazu, findest du hier.
Wer lieber ein Restaurant besuchen möchte, tut gut daran, eines etwas abseits vom Touristenrummel auszuwählen. Vor allem rund um den Markusplatz oder die Rialtobrücke kann es schnell teuer werden. Die Auswahl ist generell groß. Von Stehbars über Wirtshäuser bis hin zu gehobenen Lokalen ist alles vorhanden. Bei Familien sind natürlich die zahlreichen Pizzerien beliebt.
Trinkwasser lässt sich kostenlos an den vielen Trinkwasserbrunnen nachfüllen.
Ein köstliches Gelato lassen aber auch wir uns nicht entgehen und dafür müssen wir auch nicht lange suchen.
Am späten Nachmittag fahren wir wieder mit dem Schiff zurück nach Punta Sabbioni. Wir sind hundemüde, aber voller großartiger Eindrücke. Es wird bestimmt nicht unser letzter Besuch in der Lagunenstadt gewesen sein.
Möchtest du noch mehr über das Campen in Italien lesen, wirst du hier fündig.
Emilia unterwegs in Italien
Hast du Lust auf ein Kinderbuch? In Emilia unterwegs in Italien fährt Emilia mit ihrer Familie mit dem Wohnmobil nach Italien. Was sie alles so erlebt, schildert sie ihrer Oma per E-Mail. Die schreibt natürlich fleißig zurück und so erfahren junge LeserInnen, was passiert, wenn der Pizzakarton vor dem Wohnmobil liegen bleibt, ein Vogel über die offene Dachluke fliegt oder was es mit Achatschnecken auf sich hat.
Warst du schon einmal in Venedig? Wenn ja, wie hat es dir gefallen?